Gibt es Hoffnung für neurotische Menschen durch die heilende Kraft der Liebe? Das ist der Glaube im Zentrum einer neuen Studie.
Die von Psychologen der deutschen Universitäten Jena und Kassel durchgeführte Studie legt nahe, dass eine positive Liebesbeziehung dazu beiträgt, diese beunruhigenden Persönlichkeitsmerkmale zumindest bei jungen Erwachsenen zu stabilisieren.
An der Studie nahmen fast 250 Männer und Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren teil. Sie wurden alle drei Monate über einen Zeitraum von neun Monaten interviewt und füllten Fragebögen aus, die dabei halfen, ihren Neurotizismus zu ermitteln.
Anhand fiktiver Alltagssituationen wurden sie gebeten, das Szenario zu bewerten und auch darüber zu spekulieren, wie ihr Partner es sehen würde.
Dr. Christine Finn, die im Rahmen der Studie ihre Dissertation verfasste, sagte, dieser Teil sei entscheidend, denn „Neurotiker verarbeiten Einflüsse von der Außenwelt anders“.
Ihre Reaktion, sagte sie, kann schwerwiegender sein, insbesondere auf negative Reize, und sie können Situationen fast standardmäßig als negativ fehlcharakterisieren.
Insgesamt entdeckten die Forscher, dass eine romantische Beziehung einen positiven Einfluss auf junge Erwachsene und ihre Persönlichkeitsentwicklung haben könnte.
Einer der größten Nachteile ist jedoch, dass diese Eigenschaften abnehmen, wenn Einzelpersonen mehr Zeit in einer Beziehung verbringen.
„Neurotiker sind eher ängstlich, unsicher und leicht verärgert. Sie neigen zu Depressionen, zeigen oft ein geringes Selbstwertgefühl und sind generell unzufrieden mit ihrem Leben“, sagt Finn. „Wir konnten jedoch zeigen, dass sie in einer Liebesbeziehung stabiler werden und sich ihre Persönlichkeit stabilisiert.“
Laut der Studie kann Liebe Menschen helfen, die Dinge positiver und oft selbstbewusster zu sehen.
„Es ist schwierig, eine ganze Persönlichkeit zu reformieren, aber unsere Studie bestätigt: Negatives Denken kann verlernt werden!“ Sie sagte.